Erfolgreiches Integrationsprojekt: „Ein Beruf mit Aussicht“
Pflege-Praktikantinnen starten jetzt ihre Ausbildung
Sie haben es geschafft und strahlen um die Wette: Viorela Culea, Lucia Moroi, Chidinma Marshal Uchendu und Elisia Ghencea bekamen durch ein Praktikum im Bergmannsheil Buer die Chance, sich für eine Ausbildung in der Pflege vorzubereiten und zu qualifizieren. „In den vergangenen zwölf Monaten haben Sie viele Fähigkeiten unter Beweis gestellt, vor allem hohes Engagement und Durchhaltevermögen“, lobte Martina Koch, Pflegedirektorin in der Bergmannheil und Kinderklinik Buer GmbH, die Praktikantinnen bei einer kleinen Feierstunde. Das Beste: Drei von ihnen starten jetzt im Bergmannsheil Buer die einjährige Ausbildung zur Pflegeassistentin und eine Absolventin beginnt hier ihre dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau. Die vier Frauen aus Nigeria, Rumänien und Moldawien leben bereits seit einigen Jahren in Gelsenkirchen und sind sich einig: „Hier ist es sehr schön.“
Eine echte berufliche Zukunft bot sich ihnen vor einem Jahr durch das Projekt des Integrationscenters für Arbeit Gelsenkirchen und des Bildungszentrums des Handels e.V. – sie alle machen sich für die Integration von Migrantinnen stark. „Die Pflege bietet Frauen, die in Deutschland eine neue Heimat finden wollen, exzellente Perspektiven“, betont Anusch Khansai-Koziorowski vom Jobcenter Gelsenkirchen. „Mit dem Bergmannsheil Buer haben wir einen tollen Kooperationspartner gefunden, der die Praktikantinnen hundertprozentig unterstützt und ihnen den Einstieg in den Berufsalltag auf einer Station leichtmacht. Es ist ein gelungenes Projekt.“ Das Jobcenter übernimmt die erste Auswahl und Betreuung von Bewerbern und sichert das Projekt formal und wirtschaftlich. Als Maßnahmenträger organisiert das Bildungszentrum des Handels e.V. die Organisation der Sprachkurse und ein zusätzliches Jobcoaching.
„Die Pflege ist meine berufliche Perspektive“
Während des Praktikums lernten die Projektteilnehmerinnen unterschiedliche Stationen und pflegerische Situationen kennen. Hier wurden sie im Pflegealltag auch von den Pflegeexperten und Praxisanleitern unterstützt. Von großer Bedeutung waren die begleitenden Sprachtrainings. Die abschließende Sprachprüfung haben alle mit guten Ergebnissen bestanden. „Das Praktikum war meine Chance, endlich eine Berufsausbildung zu bekommen. Ich habe viel gelernt und wurde toll unterstützt. Die Kollegen auf den Stationen haben mich gut aufgenommen und zeigten mir viel. In der Pflege fühle ich mich wohl. Das wird mein Beruf“, sagt die 31-jährige Elisia Ghencea. „Ja, es kostete mich viel Kraft, aber es hat sich gelohnt,“ erzählt Chidinma Marshal Uchendu aus Nigeria. „Die Arbeit in der Pflege macht mich sehr zufrieden, das wollte ich schon immer gerne machen. In der Klinik bin ich gut aufgenommen worden. Es hat mir sehr geholfen, immer Deutsch zu sprechen. Bald spreche ich genauso gut Deutsch wie meine fünf Kinder,“ freut sich die 43-Jährige, die 2014 aus Nigeria nach Deutschland kam.
Zweite Runde
Das Projekt, das bereits in Recklinghausen – hier war das Klinikum Vest das kooperierende Krankenhaus – erfolgreich umgesetzt wurde, soll im Bergmannsheil Buer „gerne in eine zweite Runde gehen“, sagt Martina Koch. „Wir bieten Migranten eine Perspektive in einem modernen, zukunftsfähigen Beruf und sind auf die neuen Bewerber schon sehr gespannt.“
Info: Praktika in der Pflege bietet die Klinik grundsätzlich an – für Schüler, Quereinsteiger, Jobwechsler.
Foto: Chidinma Marshal Uchendu, Viorela Culea, Lucia Moroi und Elsia Ghencea (v.li.n.re.). mit Martina Koch (3.v.r.), Pflegedirektorin in der Bergmannheil und Kinderklinik Buer GmbH, und Anusch Khansai-Koziorowski (re.) vom Jobcenter Gelsenkirchen.